Was seit 1999 mit der „blauen Kuh” (meine BMW R75/6) geschah:
2001 brach die berühmt-berüchtigte Feder im Schaltautomaten.
2008 wurden die Vergaser in Ultraschallbad gereinig und mit einem neuen Dichtsatz und neuen Membranen bestückt. Die Kontaktzündung wurde durch die elektronische Zündung der späteren 2-Ventiler mit dem einfachen Hallgeber von Q-Tech (Montage auf dem originalen Fliehkraftversteller) ersetzt. Und die Standard-Batterie wich einer Reinblei-Ausführung (Hawker Odyssee PC 680).
2009 trat auf einer Tour durch den Harz zweimal ohne Vorwarnung Lenkerschlagen (tank slapping) auf. Die Überarbeitung der Gabel ergab eine zerbröselte Anschlagbuchse und jede Menge Dreck im Gabelöl. Der Aufbau erfolgte mit neuen Kunststoffteilen, neuen Kolbenringen im Dämpfer und HD-Gabelfedern.
2011 wurden Vibrationsrisse am Cockpit und den Seitendeckeln mit zusätzlichem GFK-Laminat saniert. Die ursprünglich montierte hohe Krauser-Scheibe wurde wieder durch die Originalform ersetzt. (Die Wirbel der hohen Scheibe trafen genau den Helm. Mit der niedrigeren Scheibe ist es deutlich leiser.)
Anfang 2013 begann aus verschiedenen Gründen ein Dornröschenschlaf, der bis 2017 andauerte und leider einige Spuren hinterließ:
Die 2008 eingebaute Hawker-Reinbleibatterie (Odyssey PC680) hatte alle Jahre der Benutzung gut durchgehalten. Über drei Jahre mit unregelmäßiger Erhaltungsladung waren ihr jedoch nicht zuträglich (schleichende Entladung ist „Gift” für diese Batterieart). Eine Revitalisierung nach Datenblatt erbrachte leider keinen Erfolg mehr.
Die Vergaser waren durch polymerisiertes Benzin teilweise zugesetzt. Eine gründliche Reinigung behob das. Nachdem die Ablagerungen weg waren, schloss das Schwimmernadelventil des rechten Vergasers jedoch nicht mehr - Nadel und Nadelsitz ausgeschlagen. Neue Schwimmernadeln allein halfen nicht. Daher gingen die Vergaser im August 2017 zum Ersatz des kompletten Schwimmernadelventils zu Bing. Bis zu ihrer Wiederherstellung tut ein Satz „Zweitvergaser” aus einer R90/6 mit angepasster Bedüsung seinen Dienst.
Nach langen Standzeiten besteht die Gefahr, dass Wasseransammlungen zu Durchrüstung am tiefsten Punkt des Tanks geführt haben. Nach dem Volltanken auftretener deutlicher Benzingeruch und entsprechende Feuchte rund um den linken Tankstutzen bestärkten die Befürchtung. Also den Tank abgebaut, entleert und zum Blechzauberer gebracht. Aber die Druckprüfung mit 0,3 bar Überdruck ergab: Dicht! Als „Übeltäter” entpuppte sich schließlich die Flachdichtung zwischen Benzinhahn und Tank (Nr. 03), die in ganz geringer Menge Benzin durch ließ - das dann am Gewinde des Tankstutzens hoch kletterte!