Meine DLT-Tapelibrary hat als Schnittstelle "High Voltage Differential SCSI" (HVD-SCSI). Diese Schnittstelle ist nicht mit dem weiter verbreiteten LVD/SE-SCSI kompatibel! Man benötigt zwingend einen dafür passenden Controller. Als PCI-Karte gibt es u.a. den Adaptec AHA2944UW. PCIe-Karten mit HVD-SCSI-Schnittstelle gibt es (meines Wissens) nicht, Mainboards für modernere CPU mit PCI-Slots hingegen noch (z.B. für Industrie-PC). Daher war schnell klar, dass dem Hauptserver ein kleinerer "IO-Server" zur Seite gestellt wird, der die benötigten PCI-Karten aufnimmt (und zudem als DNS- und DHCP-Backup fungiert).
Ein 19-Zoll-Gehäuse mit 4 HE lag schon seit Jahren im Regal. RAM, Festplatten und IO-Karten waren ebenfalls im Bestand. Fehlte also nur CPU und Mainboard.
Gebraucht fand sich ein Mainboard "ECS G31T-M7", das für Core2-CPU ausgelegt ist und neben PCIe-Slots zwei PCI-Steckplätze aufweist. Zusammen mit einer C2D-CPU (E6750) und 8GB DDR2-RAM war das Kernsystem damit vollständig. Sicherheitshalber lief über zwei Tage ein Memorytest durch (memtest+ 4.20).
Als HDD wurden eine 256GB-SSD und eine 1 TB-SATA-Platte eingesetzt. Als IO-Geräte sind ein Floppylaufwerk(wird manchmal noch benötigt!), ein DVD-Laufwerk und ein DLT-V1-Laufwerk eingebaut. Da das vorhandene LAN-Interface nur 100 MBit/s unterstützt, wurde noch eine PCIe-Karte mit Gigabit-Ethernet eingesetzt.
Neben den Lüftern für CPU und Netzteil sorgen zwei 120mm-Lüfter für ausreichend Luftdurchsatz im Gehäuse.
Das Gehäuse hängt natürlich an Teleskopschienen, so dass Wartungszugriffe schnell und einfach erfolgen können. Die Kabelführung erfolgt an einem Schroff Gelenkkabelarm (Typ "A").
Als Betriebssystem wurde (wie beim Hauptserver) Debian GNU/Linux 10 (Buster) installiert. Der Nameserver (Bind 9) arbeitet als Secondary des Hauptservers. Der ISC-DHCP-Server läuft in einer Failover-Konfiguration zusammen mit dem Hauptserver und übernimmt nur bei dessen Ausfall.